Plädoyer für den Müßiggang

erde01Eigentlich ist der BalkonAcker ein ständiger Versuch, das Maximum aus recht wenig Platz herauszuholen… aber auch hier sollte Platz für eine Pause sein. Warum? Die Antwort darauf haben mir erst kürzlich meine Balkonkisterln gegeben.

Vor 2 Jahren hab ich sie zur Abwechslung mal mit Wildblumen für die Bienen bestückt. War im ersten Jahr sehr hübsch und ich habs für ein weiteres stehen lassen. Im zweiten Jahr war dann nicht mehr so viel mit Abwechslung, der Klee hat schon davor angefangen die Überhand zu bekommen und dann war eigentlich nur mehr Klee und ein paar Gräser übrig.erde02

Also war es heuer an der Zeit, die Kisterln neu zu bepflanzen. Die Erde war völlig von den Wurzeln durchzogen. War ganz schön viel Arbeit, die rauszubröseln und -klopfen.

Ich hab ja kurz überlegt, einfach alles zu schnappen und in die Biotonne zu kippen. Zum Glück hab ichs nicht gemacht.

Heraus kam nämlich allerfeinste, bröselige und dunkle Erde. Dazu eine Menge Regenwürmer und diverses andere Minikrabbelgetier.

erde03Die Erde ist einfach ein Traum.

Kein Vergleich zu den „Substraten“, die man sonst so bekommt… die eigentlich nur eine Ansammlung aus verschiedenen Fasern und Stückchen von irgendwas ist. Selbst die gute, teure Bioerde.

Das ist so richtige Erde, wie man sie kennt, wenn man zB als Kind im Garten herumgebuddelt hat. Einfach genial! Ab sofort wird jedes Jahr der eine oder andere Kübel oder ein, zwei Kisterln mit Klee oder Wildblumen bestückt und für 1-2 Saisonen auf Urlaub geschickt 😀

2 Gedanken zu “Plädoyer für den Müßiggang

  1. Hallo nach Wien (wennn ich das richtig in Erinnerung habe)!

    Nachdem ich schon längere Zeit in Deinem schön bebilderten Blog über Die & Das lese, will ich mich heute mal zu Wort melden.

    Ich bin über eineren anderen Umweg zu einer ähnlichen Erkenntnis gekommen. Da ich es leid war, jedes Frühjahr säckeweise Erde in mein 3.Etage-Balkongärtchen zu buckeln und auszutauschen und weil in der freien Natur die Böden ja auch nicht ständig ausgetauscht werden, habe ich mich ebenfalls auf Gründüngung besonnen. So, wie sie meine Mutsch bereits Jahrzehnte in ihrem Hausgarten erfolgreich praktiziert: Mit der herbstlichen Einsaat von Seradella. Zitat von http://www.schneckenprofi.de: „Seradella sorgt im Garten für eine wertvolle Strukturverbesserung der Böden, da sie diese aufgrund des weitverzweigten Wurzelnetzes nicht nur lockert, sondern auch die Fähigkeit besitzt, Nährstoffe, vor allem Stickstoff aus der Luft, zu binden.“ (Na also!). Im Frühjahr verfüttert sie den Grünanteil an die Hühner, die „Würzelchen“ verbleiben im Boden. Ich wechsle z.B. die Erde in meinen Erdbeerkästen zwar weiterhin alle 2 Jahr mit der Neubepflanzung, werfe die verbrauchte Erde aber nicht weg, sondern fülle damit andere, einfache Kästen (ohne Wasserreservior), in die ich dann Seradella säe. Die wuchern dann relativ unbeachtet an Stellen, wo sie nicht im Wege sind und wo andere Pflanzen gar nicht hinwollen, vor sich hin. Ergebnis im nächsten Frühling: Wunderbare „neue“ Erde, die herrlich duftet und auch toll aussieht – Grundlage für nächste Austausch-Aktionen. Und dass ich die Wachstumsperiode über meine Pflanzen regelmäßig mit Backhefe-Güssen versorge (optimales NPK-Verhältnis für die gängigsten Pflanzen), scheint sowohl den Gewächsen als auch der Erde zu bekommen.

    „Heute ist nicht alle Tage – ich komm wieder, keine Frage! Liebe Grüße von
    der Osthexe

    PS.
    Blühenden Rosmarin am 8. April – was war ich neidisch! Und Deinen Veilchensirup will ich im nächsten Frühjahr unbedingt ausprobieren.

    • ja im kleinen rahmen denkt man da nicht immer dran… auch wenns logisch wär 🙂

      seradella kannte ich bisher nicht, werd auch mal schaun, was der samenhändler meines vertrauens so im angebot hat. magst du mir noch was über die backhefe-güsse erzählen? das klingt interessant!

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